José Luis de Delás
José Luis de Delás, geboren 1928 in Barcelona, studierte Violine und theoretische Fächer am Konservatorium seiner Geburtsstadt und dann (1950-54) Komposition und Dirigieren bei Hermann von Waltershausen in München. Mitte der 1950er Jahre dirigierte er in Bilbao und Barcelona Werke zeitgenössischer Musik – so z.B. von Karl Amadeus Hartmann, Luigi Nono und dem Schönberg-Schüler Roberto Gerhard, die zum ersten Mal in Spanien erklangen. Dies geschah unter schwierigen Umständen, da die Zensur oftmals die Konzerte verbot, die dann im streng privaten Rahmen stattfinden mussten. 1957 entschloss sich Delás, Spanien zu verlassen, da er das Franco-Regime nicht mehr ertragen konnte.
Nach einigen Zwischenstationen ließ er sich 1960 in Köln nieder, wo er seitdem als freischaffender Komponist lebt. 1968-70 war er Mitarbeiter des Studios für elektronische Musik der Rijksuniversiteit in Utrecht. 1976 , ein Jahr nach Francos Tod, bekam er beim Festival von Barcelona wieder Kontakt zum spanischen Publikum. 1995 erhielt er vom Kulturministerium der sozialistischen Regierung Spaniens den Nationalpreis für Musik. Seit 1993 unterrichtet er Komposition an der Universität von Alcalá de Henares bei Madrid.
José Luis de Delás verstarb am 21. September 2018.